Guido Werthammler schlendert gemütlich mit einem leckeren Backfisch über die Kirmes. Plötzlich bemerkt er einen Schmerz am Kopf. Er kann den Grund nicht lokalisieren, weiß nicht, dass er von einer Powerbank getroffen wurde, die jemand auf dem Kettenkarussell bei voller Fahrt verloren hat. Nach kurzem Innehalten torkelt er Richtung Losbude und kauft wie im Wahn für 435 Euro Lose und stopft sie ungeöffnet in die linke Hosentasche in Kniehöhe. Diese Menge Lose hätte wohl locker gereicht, um 17-mal den Aktionspreis (25 cm Plüsch-Capybara klein), 6-mal den Tagespreis (No Name Drohne eines chinesischen Billigherstellers) und 3-mal den Hauptpreis (wahlweise 135 cm Plüsch-Capybara oder 2,5 Meter lange Plüschschlange) mit nach Hause zu nehmen. In leichten Halbkreisen (die volle Tasche macht das geradeausgehen noch unmöglicher, sind ja immerhin knapp 900 Papierlose drin) geht es mit dröhnenden Kopfschmerzen heimwärts, wo er als Fleischermeister Guido einschläft und den nächsten Morgen als Pedro Vasquez, Klippenspringer aus Acapulco wieder erwacht, denn durch den Kopftreffer haben sich wohl ein paar Synapsen im Hirn verschoben. Sogleich beauftragt er Firmen, die an die Außenwand seines geerbten 5-stöckigen Mehrfamilienhauses einen Kletterparkour Richtung Dach befestigen und im darunterliegenden Garten einen Swimmingpool errichten. 2 Tage nach dem Umbau ist Guido, alias Pedro Vasquez, nicht mehr zu stoppen und erklimmt mit purer Willenskraft das in 17 Metern Höhe gelegene Flachdach. Ein beherzter Sprung, ein dumpfer Aufprall auf der Wasseroberfläche und zack löst die Smartwatch eine Notfallmeldung aus. 3 Wochen später ist die Schädelprellung wieder ausgeheilt und er wird aus dem Krankenhaus entlassen. Als er, wegen des gebrochenen Beines temporär an den Rollstuhl gefesselt zum Hauseingang rollt, wundert er sich, warum an seiner Klingel „Pedro Vasquez“ zu lesen ist. Das ist ja wohl schließlich sein Haus und das wird er diesem Pedro nun zeigen, so wahr er Guido Werthammler ist.