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Bank*rott

Die Holzinstallation Bank*Rott von Erik Lasse Aasron wurde im Jahr 2021 errichtet. Aasron, 1957 geboren im finnischen Jokela, gilt als Mitbegründer der Künstlergruppe Kaukasischer Kleisterkreis, den er zusammen mit Espen Laub und Wanda Rasch zu großer Bekanntheit führte. Die drei haben die Geschichte der Wandgestaltung neu geschrieben und das auf 451 Seiten. Aber die Jahre in Georgien, waren für Aasron einerseits prägend, andererseits aufreiben. Da die Drei sich der Innenausstattung widmeten, war wenig Zeit fürs Sonnenanbeten, sie waren wie Beegleute, nur über Tage. Da war quasi jeder Kunstwerk ein Tapetenwechsel, die ganze Zeit stellte in ihrem Leben die Rauphase mit Raufaser dar.

Aber kommen wir zurück zum Kunstwerk, das eigentlich „Wooden it be good“ heißen sollte, was der Künstler dann aber verworfen hat, weil er merkte, dass der Titel zu sarkastisch war und auf Unverständnis stiess. Grundstoff dieses Kunstwerk ist Mooreiche, die den Eindruck erweckt, verwittertes Holz zu sein, das sich dem Gewicht der Sitzenden ergeben hat, dabei waren die Holzbalken genauso angeordnet, um die Endlichkeit aller Dinge darzustellen und zu zeigen, welche Einflüsse der Mensch auf die Natur haben kann. Die von ihm neben der Bank platzierte Plastik „Brauner Daumen“, die eine eingegangene Pflanze symbolisiert, sorgte zeitweise für große Diskussionen und eine Protestaktion der örtlichen Gärtnerinnung, wurde aber nicht entfernt, da sie laut der zuständigen Kunstdezernentin von der Kunstfreiheit gedeckt ist.

„Alles Sein wird uns überdauern“ sagte Aasron, als er im Jahr 2016 Ehrenbürger von Jokela wurde und ein Jahr später das Aasron-Fenster in einer Kirche in seiner Heimat installierte, das komplett aus Pfandflaschenböden besteht. Aber den grüßten Ruhm heimste er mit seiner Installation „Stahlhelme für Bauer Jan Aarges Hühner“ ein, für die er Kronkorken verbog und mit kleinen Drahtschlaufen versah. Die so entstandene Sozialkritk inspirierte Künstler auf der ganzen Welt und wurde zu Gunsten der Friedensbewegung für 4,5 Milionen Dollar versteigert. Bei der Übergabe konnte er sich nicht verkneifen, seinen alten Kunstlehrer zu zitieren, der immer sagte: „Lammas hyppää myös ilman villaa“, was soviel bedeutet wie „Das Schaf springt auch ohne Wolle“

Erik Lasse Aasron lebt mittlerweile in Jamaika und hat sich dort der Cannabiszucht verschrieben. Er erstellt dort gerade außerdem einen 4,5 Meter langen Joint aus Epoxidharz, der nach Fertigstellung im Jahr 2026 an einem repräsentativen Ort in seiner neuen Wahlheimat aufgestellt wird und den Namen „Olisi Voinut olla Keksi“ (Hätte ein Keks werden können) tragen soll.

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